Forschungsprojekte

House of Participation

Impact through Digital Interaction

Status: laufend

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Logo FZI House of Participation

Die Frage, wie digitale Formate die inklusive und nachhaltige Mitbestimmung von Bürger*innen im Rahmen von Partizipationsverfahren unterstützen können, gewinnt weiterhin an Relevanz. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Wissenschaftsjahr 2022 unter das Motto „Nachgefragt“ gestellt und damit das Thema Partizipation in den Mittelpunkt gerückt. Zusätzlich ist mit dem Aufkommen von KI-Modellen wie ChatGPT der Kampf gegen Desinformation und die daraus resultierende Polarisierung zu einer zentralen gesellschaftlichen und politischen Aufgabe geworden.

Mit dem Forschungsschwerpunkt Digital Democracy and Participation greift das FZI diesen Impuls nun auf und unterstreicht die Wichtigkeit der Forschung zu Chancen, Herausforderungen und Gestaltung digitaler Beteiligungsformate ebenso wie die Erforschung und Bekämpfung von Desinformation und gesellschaftlicher Polarisierung. Zum Forschungsschwerpunkt gehört die Initiative House of Participation (HoP): ein Kompetenzzentrum zu Themen der digitalen Bürger*innenbeteiligung, Desinformation und digitalen Demokratien am FZI.

Das FZI wirkte bereits erfolgreich in vergangenen und aktuellen Projekten (zum Beispiel TakePart, PAAS, Bioökonomie 4.0, VIRTUS, DeFaktS und SOSEC) zu Fragen der digitalen Beteiligung, Desinformation und digitalen Demokratien in unterschiedlichen Kontexten mit. Diese gesammelte Expertise wird mit dem HoP in einem institutionellen Rahmen gebündelt und in vier Wirkungsbereichen aufbereitet: Die Vision ist es, (digitale) Partizipation im öffentlichen Sektor einschließlich seiner Verwaltungsorgane, in Organisationen und Unternehmen, in der Wissenschaft und auf dem Feld der Technologieentwicklung und Innovation voranzutreiben.

Als Anlaufstelle für Entscheidungsträger*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft tritt das FZI mit dem House of Participation in einen intensiven Dialog über Formen und Einsatz digitaler Teilhabe und bietet an, reale Partizipationsprojekte wissenschaftlich zu begleiten.

Gerade in den aktuellen Zeiten sehe ich es sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich als dringend notwendig, Menschen an wichtigen Entscheidungen teilhaben zu lassen – sei es am Arbeitsplatz, im gesellschaftlichen Leben, im Kulturbetrieb und vor allem auch in politischen Belangen. Deshalb müssen wir noch viel besser verstehen, wie wir die Digitalisierung auch dafür einsetzen können. Wir nennen das Digital Citizen Participation.
Portrait von Christof Weinhardt
Prof. Dr. Christof Weinhardt
Direktor am FZI

Arbeitsweise des HoP

Gesellschaftliche Transformationsprozesse, beispielsweise in der Mobilitäts- und Energiebranche, aber auch in der Planung nachhaltigerer und vernetzter Städte, erfordern die Einbeziehung der Bevölkerung, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und diese zu entwickeln. Welche Art der Beteiligung sinnvoll ist, hängt nicht nur von den einzelnen Bereichen, sondern vielmehr von dem Ziel und der Komplexität der Fragestellung ab. Die Verschiebung vieler Partizipationsprozesse in den digitalen Raum hat dabei die möglichen Aktionsfelder zusätzlich erweitert und schafft neue Ansprüche an einen gesellschaftlichen Austausch, Inklusion und Nutzer*innenerfahrung. Das Design von Partizipationsprozessen und geeigneter -infrastruktur entscheidet dabei maßgeblich über eine erfolgreiche Erfahrung für Initiator*innen und Teilnehmer*innen.

Hierbei steht das HoP als wissenschaftliche Forschungseinrichtung mit seiner Expertise Praxispartner*innen unterstützend zur Seite und bietet Beratung und die wissenschaftliche Begleitung von Partizipationsprojekten an: Wie können digitale Technologien helfen, Beteiligungskonzepte zu realisieren? Wie können Herausforderungen direkter Demokratie gemeistert und Chancen genutzt werden? Die Kompetenz des HoP liegt dabei explizit auf der Erforschung, Gestaltung, Entwicklung und Evaluation von digitalen Partizipationsprozessen und -plattformen.  Als Kompetenzzentrum treibt  es die Vernetzung von Akteur*innen im digitalen Partizipationsbereich voran und stärkt den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu digitaler Teilhabe.

Kompetenzen

Das House of Participation bündelt als Schnittstelle die Forschungsexpertise des FZI zu Themen der digitalen Partizipation und beteiligungsunterstützender Systeme und fungiert als Ansprechpartner für Interessierte aus Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft.

Für das House of Participation als Initiative des FZI engagieren sich Wissenschaftler*innen der Disziplinen Wirtschaftsinformatik, Informatik, Politikwissenschaft und Psychologie mit Expertise in den Bereichen:

  • Markt- und Plattformdesign
  • Data Analytics
  • Digital Experience
  • Nutzerverhalten
  • Anforderungsanalyse
  • erklärbare und ethische KI
  • maschinelles Lernen sowie
  • Evaluation, Verhaltens- und Akzeptanzstudien

In Zeiten vielfältiger Krisen ist Desinformation ein Spiel mit der Angst, das sowohl von Einzelpersonen als auch von staatlichen Akteur*innen gespielt wird. Das zeigt sich zum Beispiel im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine oder im Krieg im Nahen Osten. Aber auch in Deutschland wird Desinformation zunehmend zu einem Problem. Das House of Participation beschäftigt sich in zahlreichen Projekten mit Desinformation und erforscht technische Lösungen, um digitale Demokratien weiter zu stärken.

Das House of Participation veröffentlicht außerdem den HoPcast – einen Podcast zu aktuellen HoP-Themen aus den Bereichen Partizipation und Demokratie mit prominenten Gästen aus Forschung, Wirtschaft und Politik.

Forschungsschwerpunkt

Digital Democracy and Participation

Im Mittelpunkt des Forschungsschwerpunkts Digital Democracy and Participation stehen inklusive, moderne und demokratische Formen digitaler Teilhabe sowie die Chancen und Herausforderungen der digitalen Demokratie.

Ansprechperson

Dr. Jonas Fegert

Leiter des House of Participation
Bereich: Information Process Engineering

Weitere beispielhafte Projekte