Presseinformation

03.09.2024

Ministerin Petra Olschowski informiert sich am FZI über wegweisende Forschung zu Polarisierung und Desinformation

FZI gibt Einblicke in aktuelle Forschung zu Polarisierung und Desinformation

Forschungsschwerpunkt: Digital Democracy and Participation

Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski, besuchte am 3. September 2024 das FZI Forschungszentrum Informatik. Sie informierte sich über aktuelle Forschungsergebnisse und laufende Projekte zur Erforschung von Polarisierung und Desinformation.

Am Dienstag, den 3. September 2024, informierte sich die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski, über aktuelle Forschungsergebnisse und laufende Projekte zur Erforschung von Polarisierung und Desinformation bei einem Besuch am FZI in Karlsruhe. Der FZI-Vorstand, bestehend aus Jan Wiesenberger, Prof. Dr.-Ing. Marius Zöllner und Prof. Dr. Stefan Nickel, begrüßte die Ministerin und präsentierte die vielfältigen Aktivitäten der unabhängigen, gemeinnützigen Forschungseinrichtung.

Das FZI erforscht und entwickelt Innovationen zum Wohle der Gesellschaft und verfolgt den Transferauftrag, innovative Spitzenforschung in die Anwendung zu bringen. Mit dem Forschungsschwerpunkt Digital Democracy and Participation unterstreicht das FZI die Wichtigkeit der Forschung zu Chancen, Herausforderungen und Gestaltung digitaler Beteiligungsformate ebenso wie die Erforschung und Bekämpfung von Desinformation und gesellschaftlicher Polarisierung. Zum Forschungsschwerpunkt gehört die Initiative House of Participation: ein Kompetenzzentrum zu Themen der digitalen Bürger*innenbeteiligung, Desinformation und digitalen Demokratien am FZI.

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski zeigte sich von der Vielfalt der unterschiedlichen Forschungsprojekte beeindruckt: „Es ist sowohl politisch als auch gesellschaftlich immens wichtig, dass wir die Mechanismen von Polarisierung und Desinformation besser verstehen. Dazu brauchen wir streng wissenschaftliche Ansätze wie sie im FZI entwickelt und erforscht werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Angriffen auf unsere liberale Demokratie und der teilweisen Schwächung ihrer Institutionen gezielt entgegenzuwirken.“

Der Besuch von Petra Olschowski hebt die wichtige Rolle der Kooperation zwischen Politik und Wissenschaft in der Erforschung von Polarisierung und Desinformation in der Gesellschaft hervor. Im weiteren Verlauf des Besuchs wurde zudem deutlich: Das FZI beherbergt mit dem House of Participation ein Kompetenzzentrum, das sich intensiv mit den Herausforderungen der Polarisierung und Desinformation auseinandersetzt.

Die Ministerin nutzte die Gelegenheit zum Austausch mit den Wissenschaftler*innen, die zugleich praxisnahe Einblicke in die aktuellen Forschungsarbeiten des FZI gaben. So wurden neben dem House of Participation auch Demonstratoren wie der Large Language Media Manipulator (LLMM) und die FZI-Forschungsprojekte SOSEC, VIRTUS und DeFaktS vorgestellt.

House of Participation: Neuartige Forschungsumgebung

Beim House of Participation (HoP) handelt es sich um ein Kompetenzzentrum, das die Zusammenarbeit zwischen Öffentlichkeit, Politik, Wissenschaft und Entwicklung fördert, um die digitale Demokratie aktiv zu gestalten. Es erforscht und entwickelt digitale Partizipationsprozesse und -plattformen, bekämpft Desinformation sowie gesellschaftliche Spaltung, und bringt Entscheidungsträger aus verschiedenen Bereichen in den Dialog.

Das Forschungsprojekt DeFaktS​

Das Projekt zielt darauf ab, Desinformationskampagnen durch Offenlegung der zugrundeliegenden Faktoren und Stilmittel zu bekämpfen. Mithilfe einer Künstliche Intelligenz werden Nachrichten aus verdächtigen Social-Media- und Messenger-Gruppen analysiert, um User transparent vor Desinformation zu warnen.

Das Forschungsprojekt VIRTUS

Das Projekt entwickelt eine Virtual-Reality-Plattform, um digitale Partizipation in der Stadtplanung zu ermöglichen, indem es Bürger*innen sowohl vor Ort als auch virtuell Zugang zu Stadträumen und 3D-Modellen bietet. Ziel ist es, ein immersives Partizipationsdesign zu schaffen, das eine breite und barrierefreie Beteiligung an Planungsprozessen ermöglicht.

Das Forschungsprojekt SOSEC

Im Rahmen des Projekts wird ein Forschungsdesign zur Erfassung und Prognose gesellschaftlicher Stimmungen entwickelt. Durch Umfragen und die Analyse von Paneldaten, ergänzt durch Nachrichtenereignisse und Social-Media-Daten, wird die Grundstimmung in Krisensituationen bewertet, um im Falle potenzieller Krisen Gegenmaßnahmen zu entwickeln und die Demokratie so zu stärken.

Der LLMM-Demonstrator

Der Demonstrator zeigt, wie Sprachmodelle genutzt werden können, um Informationen zu manipulieren, indem er aktuelle Nachrichtenartikel automatisiert bearbeitet und dabei Veränderungen im Stil oder der politischen Ausrichtung vornimmt. Ziel ist es, die Technologie verständlich zu erklären und das Bewusstsein für die Leichtigkeit der Informationsmanipulation zu schärfen, um kritisches Denken und die Überprüfung von Quellen zu fördern.

Über das FZI

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Pressekontakt

Valérie Hasler

Communications

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