FZI in tiefer Trauer um Klaus Müller-Glaser
Der langjährige Direktor und frühere Vorstand des FZI verstarb am 22. September.
Das FZI trauert um seinen langjährigen Direktor und früheren Vorstand Prof. Dr.-Ing. Klaus D. Müller-Glaser, der am 22. September 2023 verstorben ist. Seit 1993 engagierte er sich am FZI Forschungszentrum Informatik insbesondere für den Bereich Embedded Systems and Sensors Engineering und war von 1996 bis 2002 auch im Vorstand unserer Forschungseinrichtung aktiv.
Nach dem Studium und anschließender Promotion an der Universität Karlsruhe (TH) im Jahr 1977 ging Klaus Müller-Glaser zunächst in die Halbleiterindustrie, bevor ihn ein Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg wieder in die Wissenschaft zurückbrachte. 1993 wurde er dann an die Universität Karlsruhe berufen und begann im gleichen Jahr auch als Direktor am FZI.
Mit zunächst drei Teammitgliedern und anfangs noch in den angemieteten Räumen der benachbarten Technologiefabrik baute Klaus Müller-Glaser ab 1993 mit großem Einsatz teils bis in die frühen Morgenstunden die Gruppe „Elektronische Systeme und Mikrosysteme“, kurz ESM, auf. Seine industriellen Kontakte und der Erfolg der Projekte führten zu einem steten Wachstum des Teams. So waren Forschungsprojekte mit beispielsweise Infineon und der deutschen Automobilindustrie wegweisend für die Ausrichtung, aber auch kleine Unternehmen in der näheren Umgebung wurden durch ihn an Innovationen der Informatik-Anwendungsforschung herangeführt. Nach und nach kamen weitere neue FZI-Kolleg*innen aus dem Karlsruher Umfeld dazu, die Gruppe um Klaus Müller-Glaser wuchs weiter und die ersten Teilnahmen an relevanten, bedeutsamen Konferenzen wie der DAC begannen.
Mitte der 90er Jahre promovierten die ersten wissenschaftlichen Mitarbeitenden bei Klaus Müller-Glaser und profitierten so von der engen Vernetzung mit der Universität Karlsruhe, wo er von 1993 bis 2013 Leiter des Instituts für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik am Karlsruher Institut für Technologie bzw. ehemals an der Universität Karlsruhe war. Zum 1. Februar 1996 wurde Klaus Müller-Glaser zudem in den Vorstand des FZI berufen und gestaltete maßgebend bis 2002 die Ausrichtung der Forschungseinrichtung mit.
Professor Müller-Glasers Forschungsinteressen lagen in seiner Zeit am FZI auf neuen Methoden und rechnergestützten Werkzeugen für den Entwurf und den Test von elektronischen Systemen, vor allem modellbasierte Ansätze, ausführbare Spezifikationen und Architekturevaluation. Ebenso gehörten Rapid Prototyping, Hardware- und Software-in-the-loop-Testverfahren und das Entwerfen von Mikrosystemen und Systems-on-Chips zu seinen Forschungsinhalten. Aus seiner 1993 gegründeten Gruppe ging die Abteilung Elektronische Systeme und Mikrosysteme (ESM) hervor, die später Teil des Forschungsbereichs Embedded Systems and Sensors Engineering (ESS) wurde. Diesem Bereich blieb er lange Jahre als FZI-Direktor treu und förderte mit seiner warmherzigen Art und immer das Gute im Menschen sehend zahlreiche FZI-Teammitglieder bei ihrem Werdegang. Mit Zuspruch und Wertschätzung verstand Klaus Müller-Glaser es, ein ausgezeichneter Doktorvater, Kollege und Mentor zu sein, auch über die Zeit am FZI hinaus. Gerade aus der Pionierzeit in den 90er Jahren sind eine Reihe namhafter Führungspersönlichkeiten in der Industrie hervorgegangen, die er als Mentor und Wegbereiter ausgebildet und begleitet hat. Einige seiner Mentees haben auch den Weg in die Wissenschaft zurückgefunden und setzen sein Erbe fort.
In Anerkennung seiner Verdienste und seinem langjährigen Einsatz wurde Klaus Müller-Glaser am 1. Januar 2017 zum Direktor emeritus ernannt. Das Lebenswerk von Professor Klaus Müller-Glaser hat einen starken Einfluss auf die weltweite akademische Gemeinschaft, sein großes Netzwerk in Wirtschaft und Wissenschaft sowie auf das FZI.
Professor Müller-Glaser verstarb mit 75 Jahren am 22. September nach schwerer Krankheit. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und Angehörigen. Das gesamte FZI gedenkt seiner in tiefer Trauer und Dankbarkeit.