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26.08.2024

FZI präsentierte Minister Hermann Fortschritte im Autonomen Fahren

Der Verkehrsminister des Landes lernte Mobilitätskonzepte von Shuttles für den ÖPNV bis zum Fahrradsimulator kennen.

Am 26. August 2024 besuchte der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann, das FZI in Karlsruhe. Im Mittelpunkt des Besuchs standen innovative Technologien und Forschungsansätze rund um die Zukunft der Mobilität. Die Anreise erfolgte mit dem FZI-Versuchsträger CoCar NextGen, der den Minister autonom durch die Straßen Karlsruhes fuhr.

Am FZI angekommen begrüßten Jan Wiesenberger und Professor Marius Zöllner, Vorstände des FZI, Minister Hermann und gewährten ihm einen umfassenden Einblick in die aktuellen Forschungsthemen des Instituts, unter anderem zu Mobilität, digitaler Gesundheit, Partizipation, Desinformation und Polarisierung. Im Rahmen mehrerer Präsentationen wurden ihm konkrete Projekte und Entwicklungen vorgestellt.

Skalierung von automatisierten Fahrzeugflotten

Professor Eric Sax, Direktor am FZI, präsentierte die Skalierung von automatisierten und vernetzten Fahrzeugen (AVF) in unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Ein Schwerpunkt lag auf dem Platooning von Stadtbussen und der Kommunikation zwischen den Fahrzeugen. Die Skalierung durch große People Mover und die regionale Forschungsvernetzung im Mobilitätsbereich standen ebenfalls im Fokus. Ein Demonstrator in Form des FZI-Shuttles rundete die Präsentation ab.

Zusammenarbeit in der Region Karlsruhe

Professor Alexander Pischon, Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV), und Professor Marius Zöllner, Vorstand am FZI, beleuchteten die erfolgreiche Zusammenarbeit der Forschung mit der Region Karlsruhe. Dabei ging es insbesondere um innovative Ansätze für die „letzte Meile“ im Güter- und Personenverkehr sowie um intermodale Logistiklösungen.

Bedeutung von Reallaboren für die Forschung

Dr. Alexander Viehl, Leiter des Forschungsbereichs Intelligent Systems and Production Engineering am FZI, erläuterte die Rolle von Reallaboren im Kontext von Forschungsprojekten. Dabei wurde insbesondere die AI-Act-Sandbox-Regelung diskutiert, die es Unternehmen ermöglicht, Technologien unter realen Bedingungen zu testen, ohne sofort allen aufsichtsrechtlichen Anforderungen gerecht werden zu müssen. Dies fördert verantwortungsvolle Innovationen und die Entwicklung konformer KI-Systeme.

Teleoperation und Teleassistenz im ÖPNV

FZI-Direktorin Professor Barbara Deml stellte Konzepte zur Einführung von Teleoperation und Teleassistenz im öffentlichen Personennahverkehr vor. Der Fokus lag dabei auf der Integration von automatisierten und vernetzten Fahrzeugen im Bus- und Straßenbahnverkehr, um den Bürger*innen einen echten Mehrwert zu bieten. Eine Überwachung durch Leitstände soll die sichere Anwendung im realen Verkehr gewährleisten.

Erprobung des FZI-Fahrradsimulators

Abschließend erprobte Minister Hermann den FZI-Fahrradsimulator, der im Rahmen des DigiT4TAF-Projektes entwickelt wurde. Hierbei konnte er als Fahrradfahrer am virtuellen Verkehrsgeschehen im digitalen Zwilling des Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg teilnehmen und die Herausforderungen aus der Perspektive eines vulnerablen Verkehrsteilnehmers erleben.

Der Besuch von Verkehrsminister Hermann unterstrich die Bedeutung von Forschung und Innovation für die Zukunft der Mobilität.

Über das FZI

Das FZI Forschungszentrum Informatik mit Hauptsitz in Karlsruhe und Außenstelle in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Betreut von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit. Das FZI ist Innovationspartner des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).